"Ich bin zum größten Teil der einzigste Deutsche."

FUSSBALLER

Sie kommen aus allen Ecken der Welt, insbesondere aber aus afrikanischen Ländern. Auf dem improvisierten Fußballplatz mit seinen Toren aus Müllkörben herrscht babylonisches Sprachgewirr. Drei Stunden spielen sie schon mal, wenn sie sich zu ihrem wöchentlichen Match zusammenfinden. Das geht an die Substanz. Doch zuzugeben, dass sie müde sind und nicht mehr spielen wollen, ist mit ihrem Stolz nicht vereinbar. So lassen sie ihr Spiel lieber im Streit enden, um eine Ausrede fürs Aufhören zu haben. Das ist umso leichter, da es keinen Schiedsrichter gibt und auch sonst niemanden, der die wöchentlichen Fußballspiele organisiert. Sie haben sogar Trikots, die eine der beiden Mannschaften kennzeichnen. Die müssen Woche für Woche gewaschen werden nach dem schweißtreibenden Spiel. Doch ohne Organisator muss jedes Mal neu verhandelt werden, wer diesmal diese undankbare Aufgabe übernimmt - unter den wenigen Spielern, die eine Waschmaschine ihr Eigen nennen.